92 % aller Unternehmen in Europa sind noch nicht bereit für den digitalen Binnenmarkt
04.11.2015

92 % aller Unternehmen in Europa sind noch nicht bereit für den digitalen Binnenmarkt

RICOH-Studie zeigt: Das Bewusstsein und die Vorbereitungen für den digitalen Binnenmarkt müssen verstärkt werden, da eine Mehrheit der europäischen Unternehmen plant, bis 2020 europaweit zu expandieren.

London/Wallisellen, 4. November 2015 – Die überwältigende Mehrheit der Unternehmen in Europa (92 Prozent) räumt laut einer von RICOH Europe in Auftrag gegebenen Studie ein, dass sie auf die Einführung des digitalen EU-Binnenmarkts nicht vorbereitet sind. Der digitale Binnenmarkt soll die wettbewerbsverändernde europäische Gesetzgebung dieses Jahrzehnts werden. Trotzdem werden nach aktuellen Schätzungen Millionen von Unternehmen die sich daraus ergebenden Vorteile verpassen und somit nicht an einem geschätzten Beitrag von etwa 415 Milliarden Euro zur europäischen Wirtschaft teilhaben1.

 Nur die Hälfte der Unternehmen (51 Prozent) hat bisher überhaupt von dem geplanten digitalen europäischen Binnenmarkt, der Ende 2016 eingeführt werden soll, gehört. Ziel des digitalen Binnenmarktes ist es, den europäischen Online-Markt zu vereinheitlichen, damit die gleichen Inhalte, Produkte und Dienstleistungen überall zum gleichen Preis verfügbar sind. Eine Umfrage unter 1.360 Wirtschaftsführern aus EU-Ländern zeigte, dass dieser Vorschlag am wenigsten in den nordischen Ländern (28 Prozent), Belgien/Luxemburg (29 Prozent) und Portugal (30 Prozent) bekannt ist.

    #    Unternehmen pro Land, in denen die Idee des digitalen EU-Binnenmarkts bekannt ist (in Prozent)    #    Unternehmen pro Land, die nicht bereit für den digitalen Binnenmarkt sind (in Prozent)
    1.Italien    70%    1.Polen    97%
    -Frankreich    70%    2.Frankreich    95%
    2.Spanien    65%    -Deutschland    95%
    3.Deutschland    61%    3.Belgien / Luxemburg    94%
    4.Grossbritannien    57%    4.Grossbritannien     92%
    5.Polen    47%    -Spanien    92%
    -Österreich    47%    -Portugal    92%
    6.Ungarn    46%    5.Ungarn    91%
    7.Niederlande    43%    6.Italienisch    91%
    8.Portugal    30%    7.Nordische Länder    90%
    9.Belgien / Luxemburg    29%    8.Österreich    88%
    10.Nordische Länder    28%    9.Niederlande    86%

Zwei Aspekte sind im Hinblick auf die Kenntnis und die Vorbereitungen in diesem Zusammenhang besorgniserregend: Nur sieben Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in der EU geben an, ihre Produkte grenzübergreifend zu vertreiben – eine Zahl, die gesteigert werden muss, wenn die europäische Wirtschaft weiter wachsen soll2. Die meisten europäischen Unternehmen (65 Prozent) geben an, dass sie über die nächsten fünf Jahre hinweg eine Ausweitung ihrer Geschäftstätigkeit in andere europäische Länder planen. Wenn sie jedoch nicht das Konzept des digitalen Binnenmarktes annehmen, werden diese ehrgeizigen Wachstumspläne nur schwer zu realisieren sein. Unternehmen in Österreich, Ungarn und den nordischen Ländern geben am häufigsten an, bis 2020 über ihre eigenen Landesgrenzen hinaus expandieren zu wollen.
Die meisten Befragten sehen mehrere Vorteile in einem digitalen Binnenmarkt. Dies sind insbesondere das grössere Kundenpotential in der EU (angegeben von 56 Prozent der Befragten), die Möglichkeit neue Märkte in Europa zu erschliessen (52 Prozent) sowie eine höhere Effizienz innerhalb ihrer eigenen Unternehmen (44 Prozent).
Allerdings glauben 24 Prozent der befragten Unternehmen nicht, dass ein digitaler Binnenmarkt überhaupt Vorteile mit sich bringen wird, und viele haben Bedenken im Hinblick auf die Auswirkungen auf ihr Unternehmen. 40 Prozent der Unternehmen geben an, dass sie nicht für den intensiveren Wettbewerb gerüstet sind, den die Einführung des digitalen Binnenmarktes zur Folge hätte, während 37 Prozent besorgt sind wegen der Kosten, die auf sie zukämen. Weitere 34 Prozent befürchten, dass ihnen die Ressourcen fehlen, um aus dieser Chance Kapital schlagen zu können. Ein Drittel ist ausserdem der Ansicht, dass der digitale Binnenmarkt nur zu mehr unnötiger Regulierung führen wird.
Vermutete geschäftliche Vorteile für das eigene Unternehmen Vermutete negative Auswirkungen auf das eigene Unternehmen 
Mehr EU-Kunden    56%Mehr Wettbewerb    42%
Niedrigere Eintrittsschwelle in neue Märkte    52%Höhere IT-Anforderungen    41%
Mehr Umsatz    52%USt-Hindernisse    36%
Mehr Gewinn    50%Mehr Unsicherheit bei grenzüberschreitender Datensicherheit    34%
Geringere Betriebskosten    48%Investitionen für Geschäftsstart in neuer Region erforderlich    34%
Schnellere Markteinführung für neue Produkte/Dienstleistungen    47%Preise von Produkten und/oder Dienstleistungen werden sinken    32%
Effizientere interne Abläufe und Systeme    44%Fehlen von klaren grenzübergreifenden E-Commerce-Gesetzen    29%
David Mills, CEO of Ricoh Europe, sagt dazu: „Manager haben bisher nicht erkannt, welche enormen Auswirkungen der bevorstehende digitale Binnenmarkt auf ihre Unternehmen haben wird. Es gibt Anlass zur Sorge, dass viele Unternehmensführer keinen Druck verspüren, der sie dazu veranlasst, ihre Unternehmen auf Europas schnellen Wandel hin zu einer zunehmend digitalen Wirtschaft vorzubereiten.“ 
Ein Grund für die fehlende Begeisterung für den digitalen Binnenmarkt könnten ihre Bedenken hinsichtlich der digitalen Reife ihrer eigenen Länder sein. Nur neun Prozent der europäischen Wirtschaftsführer geben an, dass ihr eigenes Land „sehr stark“ im Bereich der digitalen Technologie, Qualifikationen und Infrastruktur sei. Während beinah zwei Drittel aller Unternehmen in den nordischen Ländern ihre Länder im Digitalbereich für stark halten, sinkt diese Zahl auf ein Fünftel bei Unternehmen in Spanien und Polen und nur 15 Prozent in Frankreich und Italien. Nach Angabe des Index3 für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft der Europäischen Kommission  sind Dänemark, Schweden und Finnland die drei Nationen unter den 28 EU-Mitgliedsstaaten, die im Digitalbereich am weitesten entwickelt sind, während Polen, Italien und Spanien in der unteren Hälfte zu finden sind.
David Mills erklärt weiter: „Indem sie jetzt damit beginnen, ihre Prozesse zu optimieren, zu digitalisieren und zu standardisieren, sichern sich zukunftsorientierte Unternehmen eine gute Position, um einen deutlichen Wettbewerbsvorteil entwickeln zu können. Dies ist ein notwendiger Schritt, wenn Europa Digitalgiganten aus seinen eigenen Reihen entwickeln will, die auch auf der globalen Bühne wettbewerbsfähig sind, die ja traditionell von US-amerikanischen und zunehmend von chinesischen Unternehmen dominiert wird.“
Erfahren Sie mehr auf http://thoughtleadership.ricoh-europe.com/chde
http://ec.europa.eu/priorities/digital-single-market/index_de.htmhttp://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4919_en.htmhttp://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4475_en.htm

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Ricoh ist ein führender Anbieter von integrierten Digital-Workspace-Services und -Drucklösungen, die die Digitalisierung des Arbeitsplatzes weiter vorantreiben und dabei helfen, Geschäftsprozesse zu optimieren.

Die Ricoh Gruppe ist weltweit in rund 200 Ländern und Regionen vertreten und greift dabei auf ein breites Spektrum an Wissen, Technologien und Kompetenzen zurück, die das Unternehmen in seiner über 85-jährigen Geschichte aufgebaut hat. Im Geschäftsjahr, das im März 2023 endete, erzielte die Ricoh-Gruppe weltweit einen Umsatz von 2.134 Milliarden Yen (ca. 16,0 Milliarden USD). Der Hauptsitz der Ricoh Gruppe befindet sich in Tokio.

Ricohs Mission und Vision ist es, jedem Einzelnen die Möglichkeit zu geben, sein volles Potenzial und seine Kreativität bei der Arbeit zu entfalten. Im Mittelpunkt stehen dabei das Verständnis und die Transformation der Arbeitswelt, mit dem Ziel, eine nachhaltige Zukunft zu verwirklichen.

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